Gsund a de Maitlisek

«Gring abe u seckle – geh raus aus deiner Komfortzone».

Nicht nur im Sport sondern auch in der Schule und später im Job heisst es, ohne Fleiss und Leidenschaft kein Preis, strich Anita Weyermann in ihrem Referat heraus. Es braucht immer mal wieder, dass man einen besonderen Effort leisten muss, damit man erfolgreich einen Schritt weiterkommt.

Unser Körper braucht zwei bis drei Trainings oder Bewegungssequenzen pro Woche. Dazu haben die Schülerinnen in Gruppen diskutiert, wie man verschiedenen Typen von Menschen dazu bringt sich mehr zu bewegen. Anita konnte die Wortmeldungen hervorragend zusammenfassen und mit eigenen Beispielen untermauern. Nicht nur die Bewegung ist wichtig, sondern auch die Ernährung auch hier konnten sie aus ihrer Erfahrung erzählen.

Nach den vielen spannenden Inputs leitete Anita ein Training für die ganze Schule. An fünf verschiedenen Posten traten jeweils 2 Teams gegeneinander an. Dabei war aber nicht nur die sportliche Fitness auschlaggebend, sondern auch etwas Glück. Die Schülerinnen erfuhren durch sie viele wertvolle Tipps für den Alltag.

 

Diversität - «Ich bin stolz auf mich!»

«Ich fand mich als Teenager zu dick.», «Ich habe einen eigenen Song auf Spotify» oder «Ich habe ADHS.», waren Aussagen, welche die Moderatorin den Schülerinnen von den vier Blind-Talk-Gästen vorlas. Während leise Musik im Hintergrund lief, entschieden sich die Mädchen, zu wem der Talk-Gäste sie denken, könnte diese Aussage am besten passen und stellten sich bei dem entsprechenden Gast hin. Es gab nach der Auflösung oft erstauntes Getuschel oder grosse Augen, wenn die Schülerinnen feststellen mussten, dass sie sich gänzlich getäuscht hatten. Mit dem Blind-Talk wurden die Schülerinnen angestossen, den Umgang mit der Vielfalt in der Gesellschaft bewusster wahrzunehmen und weniger in Stereotypen zu denken.

Diversität ist ein organisatorisches sowie gesellschaftliches Konzept, das einen wertschätzenden, bewussten und respektvollen Umgang mit Verschiedenheit und Individualität anstrebt. «Der Maitlisek ist dies ein grosses Anliegen», meint die Schnittstellenleiterin Förderung Madlaina Bischoff. Der Blind-Talk hatte das Ziel, die Vielfältigkeit von Leistungen und Erfahrungen von Menschen anzuerkennen und diese als Potential begreifbar zu machen. Sichtbar wurden die Kerndimensionen der Diversität, die die Vielfalt der Menschen darstellen, wie Alter, Geschlecht, Ethnizität, soziale Herkunft und physische und psychische Verfassung.

Im anschliessend geführten Talk mit Fragerunde erfuhren die Mädchen was hinter diesen Aussagen und dem Menschen alles steckt. Wieso Psychotherapie beim Abnehmen oder einer Depression hilft oder weshalb wohnen in einem Tiny-House glücklich macht und es für das grosse Glück gar nicht mehr braucht und der Stereotyp «noch mehr und noch grösser = besser und glücklicher», zu einfach gedacht ist. Erfahrungsimpulse wie: «Ergreif deine Chance, wenn du z.B. vom Fleck weg an der Coop Kasse einen Job angeboten bekommst», «Hilf jemandem auf der Strasse, wenn du siehst, dass er gerade deine Hilfe benötigt» oder «Ich bin stolz auf diese Narben, denn sie zeigen, wieviel ich

abgenommen habe.», um nur einige zu nennen, werden die Mädchen auf ihrem weiteren Weg begleiten.

 

«Wie ist es, auf der Flucht zu sein?»

Während die Hälfte der Schülerinnen am Blind-Talk-Experiment teilnahmen, durften die andern in Kleingruppen mit Gästen, welche von ihren Herausforderungen des Lebens und ihren Strategien, diese zu meistern, auf der Bundwiese in den Gesprächsaustausch gehen. Sie erfuhren zum Bespiel, welche Herausforderung es für eine ganze Familie ist, wenn ein Kind an Krebs erkrankt ist oder wie es ist, mit einem autistischen Kind auf der Flucht zu sein. Sie hörten von Erfahrungen, wie die eigene Selbstwahrnehmung, Medien und Misswahlen zu einer Magersucht führen und mit welcher Unterstützung wieder rausgefunden werden konnte oder wie die Tendenz, es allen recht machen wollen, zu oft über die eigene Energiegrenze hinaus zu Leisten etc. bis zu einem Burnout führen kann. Ebenso spannend war zu hören welche Herausforderung und welcher Druck es sein kann, an den SwissSkills mitzumachen oder die Herausforderung Grossfamilie zu meistern.

Der Tag schloss mit demselben Symbol, wie er begonnen hatte: mit einem Spiegel. Am Morgen durften die Mädchen in eine Schatztruhe, mit dem wertvollsten Schatz auf der Welt, hineinsehen. Darin zu sehen, waren sie selbst, im Spiegel. So konnten sie am Abend ein Taschenspiegel mit dem Slogan «iluägufmi» mitnehmen. Verbunden mit ihren persönlichen Aufklebern mit motivationalen Sprüchen, mit dem was sie von diesem Gesundheitspräventionstag für sich persönlich mitnehmen wollen.

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